Hauptseite UberProgramm Wissenschaftliche Kommission KeynotesKontakte | |||
"Transdisziplinarität – Transkulturalität. Stehen wir vor einem Paradigmenwechsel in den Wissenschaften?" 22. – 23. Oktober 2007 »Ex oriente lux«, ist das mehrdeutige Leitmotiv zu diesem Symposion. Ursprünglich auf den Sonnenaufgang bezogen, dann auf das Christentum in dem Sinne übertragen, dass aus dem Osten, dem Orient, die Erleuchtung gekommen sei, in der Klassik und Romantik dann wieder umgedeutet und dahingehend aufgefasst, dass die menschliche Kultur aus dem Orient oder gar dem Fernen Osten komme, ergibt diese lateinische Losung, die frei übersetzt: »Aus dem Osten (kommt) das Licht« bedeutet, die optimale Maxime für die Thematik dieses Kolloquiums, das auf folgenden Grundgedanken basiert: Wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit vermehrt sich weltweit alljährlich die Produktion von wissen-schaftlichen Erkenntnissen. Gleichzeitig mit diesem rasanten Anstieg der Produktion von Wissen in den verschiedensten Forschungsgebieten und interkulturellen Kontexten tritt das Problem auf, diese neuen Erkenntnisse zu verarbeiten und zu vermitteln. Mit anderen Worten: Es droht wachsende Desorientierung gerade durch Wissenszuwachs. Denn dieser führt tendenziell zu Spezialisierung. Spezialisierung jedoch ist mit der Gefahr einer Verengung, einer Partikularisierung des Erkenntnishorizonts verbunden. Das eigentliche Problem ist demzufolge nicht im Voranschreiten der Differenzierung der Wissenschaften oder deren Methoden zu sehen, sondern in der damit in gleichem Maße Schritt haltenden disziplinenübergreifenden Forschung bzw. kulturen-übergreifende Zusammenarbeit. Dieser offensichtlich problematischen Entwicklung treten aktuell Erkenntnis-Konzeptionen entgegen, für die sich die Begriffe Transdisziplinarität bzw. Transkulturalität zu etablieren begonnen haben. Termini, die die Aura der Lösungskompetenz und des Erfolgverheißenden umgibt. Unsere Tagung spricht insbesondere die Fragen an:
Wie wohl kaum ein anderer Ort dazu gegenwärtig prädestiniert, will Sibiu/Hermannstadt, die alte Kulturstadt Siebenbürgens, in diesem Jahr - und überhaupt - die östlichste Kulturhauptstadt der Europäischen Union, mit ihrer, nach dem auch über Erkenntnis und Kultur reflektierenden Dichter-Philosophen »Lucian-Blaga« benannten Universität, der Spiegel sein, der das noch weithin unbeachtete Konzept der Transdisziplinarität, jenes noch immer unverstandene und nicht selten auch missverstandene Forschungs- und Wissenschaftsprinzip zurück nach dem Westen wirft, um dieses zu realisieren und in neuen, transdisziplinär orientierten Organisationsformen zu institutionalisieren. Das ist der Anspruch dieses Symposions, in dessen Rahmen – mit Hilfe führender europäischer Wissenschafter und wissenschaftlicher Fachkräfte der beiden kooperierenden Universitäten von Sibiu/Hermannstadt und Salzburg – Lösungsansätze für einen verstärkten transdisziplinären bzw. transkulturellen Erkenntnisdialog diskutiert und aufgezeigt werden, um so zur unvermeidbaren Spezialisierung des Wissens ein kommunikatives/ komplementäres Gegengewicht zu erarbeiten. Dem entsprechend ist das Symposion »Transdisziplinarität – Transkulturalität.. Stehen wir vor einem Paradigmenwechsel in den Wissenschaften?« konzipiert als Begegnungsraum, in dem Lehrende und Lernende, Spitzenkräfte und Nachwuchs aus den unterschiedlichsten Erkenntnisbereichen miteinander in einen disziplinenübergreifenden Dialog treten können. Dies in der Hoffnung, dass von dieser kulturhauptstädtischen Zusammenkunft in Sibiu/Hermannstadt ein nachhaltiger Impuls ausgehen möge, von einem historischen Ort, der schon immer von kulturellem Miteinander geprägt war.
|
|||