Tagung
Migration und Identität im rumänischen Kulturraum.
Multidisziplinäre Zugänge
Sibiu/Hermannstadt, 23.-25. Mai 2019
Rundbrief 1
Die Veranstalter:
Rumänische Akademie, Zweigstelle Iaşi/Jassy (A. Philippide Institut für rumänische Philologie, Institut für Archäologie, A. D. Xenopol Institut für Geschichte, Gh. Zane Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung);
Fakultät für Geisteswissenschaften der “Lucian Blaga” Universität Sibiu/Hermannstadt;
Fakultät für Sprachwissenschaften des Universitätszentrums Nord Baia Mare
und ihre Partner:
Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen;
Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München;
Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e. V. Heidelberg.
laden zu der internationalen Tagung vom 23. bis zum 25. Mai 2019 in Sibiu/Hermannstadt ein.
Im Zentrum der Tagung steht ein Thema von großer wissenschaftlicher, politischer und sozialer Aktualität: Migrationen. Wanderungsbewegungen nach und aus Rumänien und ihre Auswirkungen auf Identitätsvorstellungen und das Kulturerbe sowohl der rumänischen Bevölkerung als auch der Migranten werden multidisziplinär untersucht. Mit Geschichte, Linguistik, Philosophie, Kulturanthropologie, Soziologie, Politikwissenschaft und Volkskunde sind nur die wichtigsten Forschungsbereiche genannt.
Sektion 1: Historische Formen von Migrationen. Zwischen Geschichtsforschung und Identitätsvorstellungen
Diese Sektion untersucht Migrationen der Vergangenheit und der Gegenwart im rumänischen Kulturraum und konzentriert sich dabei auf drei Bereiche: 1. Die Rekonstruktion der Geschichte der Wanderungsbewegungen in, nach und aus Rumänien, einschließlich der Nordbukowina und Bessarabiens; 2. Die Beziehungen zwischen geschichtswissenschaftlichen Erkenntnissen zu Migrationen einerseits und intellektuellen und öffentlichen Diskursen andererseits im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart; 3. Den Einfluss von Wanderungsbewegungen auf individuelle und kollektive Identitätsvorstellungen.
Ansprechpartner: Dr. Flavius Solomon (flavius.solomon@yahoo.de)
Panel 2: Ethnolinguistische Identitätselemente in Migrationsprozessen. Rumänische Diasporagemeinden in Westeuropa
Diese Sektion fragt nach dem sprachlichen und ethnokulturellen Verhalten der rumänischen Migranten in Italien, Spanien und Frankreich. Im Fokus stehen die Strategien der rumänischen Emigranten, sich an die Kultur der Aufnahmeländer anzupassen und ihre Strategien zur Bewahrung ihrer Herkunftskultur. Aus ethnolinguistischer Perspektive werden unterschiedliche Kategorien von Migranten untersucht: Langzeit-Migranten, die dazu neigen, sich endgültig im Aufnahmeland niederzulassen; die (Arbeits)migranten, die sich nur vorübergehend im Ausland aufhalten; Migranten, die nach einem langen Auslandsaufenthalt in ihr Herkunftsland zurückkehren; Remigranten, die auf die endgültige Emigration verzichtet haben. Vorgeschlagene Themen sind: 1. Die Widerspiegelung von Mutter- und Fremdsprache im Wortschatz jetziger und ehemaliger Migranten sowie die Beziehung zwischen allgemeinem und sprachlichem Verhalten; 2. Der Stellenwert der rumänischen Folklore und des Kulturerbes für Migrantengruppen sowie Tradition und Erneuerung in den rumänischen Diasporagemeinden; 3. Die Auswirkungen von Wanderungsbewegungen auf die rumänischen Dialekte und Sprache, also Phänomene der Sprachinterferenz.
Ansprechpartner: Dr. Alexandru Laurentiu Cohal (alexandru.cohal@unipv.it)
Panel 3: Die Rumäniendeutschen. Migration und Kulturerbe
Auf der Grundlage der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Voraussetzungen im Nachkriegsrumänien geht die Sektion den Motiven und Folgen der Migration der deutschen Minderheiten sowohl für die rumänische als auch für die deutsche Bevölkerung nach. Dabei stehen die sozialen Auswirkungen der Auswanderung der Rumäniendeutschen auf die Ortschaften, die sie verlassen haben, und auf ihr materielles und immaterielles Kulturerbe im Vordergrund. Themenvorschläge: 1. Die Gründe für die Auswanderung der Rumäniendeutschen ab den 1960er und ihrer Massenauswanderung in den 1990er Jahren sowie deren Einfluss auf ihre Identität und die Integration in der Bundesrepublik; 2. Das materielle und immaterielle Kulturerbe der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben im Selbstverständnis der Auswanderer und ihrer Nachkommen sowie bei der Bevölkerung der sächsisch und schwäbisch geprägten Ortschaften; 3. Die Bedeutung des materiellen und immateriellen Kulturerbes der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben für die Kultur- und Tourismuspolitik Siebenbürgens, des Banats und Sathmars.
Ansprechpartner: Prof. Sorin Radu (sorin.radu@ulbsibiu.ro); Dr. Mathias Beer (Mathias.Beer@idgl.bwl.de); Dr. Florian Kührer-Wielach (Kuehrer@ikgs.de); Dr. Ulrich Andreas Wien (wien@uni-landau.de)
Für jede Sektion sind 15 bis 20 Beiträge eingeplant. In der ersten und zweiten Sektion sind die Vortragssprachen Rumänisch und Englisch, in der dritten Sektion Rumänisch, Deutsch und Englisch.
Bitte senden Sie Ihren Vorschlag (Titel und Kurzfassung im Umfang von höchstens 300 Wörtern) bis zum 31. Januar 2019 an den/die Ansprechpartner der jeweiligen Sektionen.
Die Veranstalter sind bestrebt, die Reise-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten möglichst vieler Teilnehmer*innen zu übernehmen, wobei junge Forscher*innen Vorrang haben werden.
Die überarbeiteten Vorträge sollen in einem namhaften rumänischen Verlag veröffentlicht werden.
Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge und stehen für zusätzliche Informationen und Fragen zur Verfügung.